In dieses Jahr haben wir endlich den nötigen Mut beisammen gehabt und sind pilgern gewesen. Eine Strecke von knapp 55 km haben wir zu Fuß bewältigt, einmal von Weiskirchen nach Mainz an den Dom. Immer mit dabei waren unser Pilgerheiligtum und unser Pilgerstab. Doch gehen wir das ganze mal chronologisch an:

"ERleben" - Tag 1

Nachdem wir uns getroffen, getestet, das Gepäck verladen und die Snacks für unterwegs verteilt hatten, haben wir eine kleine Aussendung gefeiert. Zu Beginn der Reise war es uns wichtig, dass jede sich überlegt: Was habe ich eigentlich dabei? Was trage ich mit mir? Was beschäftigt mich? Mit Gesang und Gebet sind wir in unseren ersten Streckenabschnitt gestartet. Das große Ziel: Kennenlernen. Rausfinden, mit wem man die nächsten Tage, die nächsten Kilometer, die nächsten Herausforderungen so verbringt. Wir waren eine bunte Truppe von elf Mädels zwischen elf und neunzehn Jahren. Nach vielen aufschlussreichen Gesprächen, haben wir bereits den ersten Zwischenstopp gemacht. Auf einem Spielplatz konnten wir uns mit der Frage beschäftigen, weshalb wir überhaupt pilgern gehen. Man muss ja zugeben - es ist mitnichten etwas alltägliches. Liedersingen und gute Stimmung haben ab der ersten Station nie gefehlt. Dazu beigetragen hat auch das warme Wetter des ersten Tages, das unseren Wasservorräten eher weniger gut getan hat. Glücklicherweise hat die Familie einer Teilnehmerin uns einen Zwischenstopp zum Flaschen füllen bei sich ermöglicht, sodass wir gut gestärkt weiterziehen konnten, zu unserer zweiten Station. Hier haben wir uns mit unserer eigenen Persönlichkeit und unseren Motivationen für unser individuelles Leben auseinandergesetzt. Mit der Versicherung Gottes aus Psalm 139,13 , dass jede von uns genauso so, wie sie ist, gewollt ist, konnten wir ja nur voller Tatendrang weiterziehen. Da wir am Pfingstwochenende unterwegs waren, haben wir uns an unserer dritten Station nocheinmal mit der gesamten Osterzeit auseinandergesetzt. Zu den einzelnen Tagen, von Aschermittwoch bis Pfingstmontag, haben wir uns in Kleingruppen, während der nächsten Kilometer, über passende Impulsfragen ausgetauscht. Platt aber glücklich kamen wir abends im Pfarrheim von Neu-Isenburg an, unserem ersten Schlafplatz. Nach einer ordentlichen Portion Taco-Salat, war die Energie bei einigen noch so groß, dass laut gelacht, getanzt, gesungen und gespielt wurde, den großen Blasen an den Füßen einiger trotzend. Unser lieber Gepäcktransporter hatte unsere Schlafsäcke und Isomatten ebenfalls in Neu-Isenburg abgeliefert, sodass wir, nach einer einigermaßen bequemen Nacht, in unseren zweiten Streckenabschnitt starten konnten.

"ERtragen" - Tag 2

Frische gestärkt, nach einem Frühstück und einem Morgengebet, ging es los. Nach den ersten Kilometern wurde uns schnell klar, dass das Motto des Tages "Ertragen" realer würde als bisher gedacht. Der Weg, den wir eigentlich gehen wollten wurde immer abenteuerlicher und abenteuerlicher. Als wir dann auch noch vor einem verschlossenen Tor standen, an dem wir vorbei mussten, war es schon fast zu abenteuerlich. Wir beschlossen es als Zeichen zu nehmen, dass wir langsam machen sollten. So haben wir dann, nur durch einen Zaun getrennt, an einem See unsere vierte Station gehalten. Passend hierzu war der Impuls mit den Kernfragen: Was schlägt bei dir Wellen? Was beunruhigt unsere Seelenoberfläche? Welche Netze halten uns? Als wir weitergelaufen sind haben wir gemerkt, dass es sehr wichtig ist, genau so ein Netz aus guten Wegbegleitern und Freunden zu haben. Wir mussten nämlich mitten durch ein Gebüsch. Es war dornig, kratzig und nicht sehr angenehm für etwa 800m. Wir haben sogar eine Schlange (!) getroffen...

Unter diesem Motto haben wir im Februar 2022 ein gemeinsames Wochenende verbracht. Wir Leiter erlitten zunächst einen mittelgroßen Schock, denn im Schönstattzentrum ist eine riesige Baustelle, der vorübergehend unser MjF-Raum weichen musste...

Nachdem wir uns wieder einigermaßen gesammelt hatten, konnten wir in ein großartiges Wochenende mit 16 Mädels starten! Gutes Wetter, gute Stimmung, gute Freunde. Also alles was man braucht, gab es bei uns. Kernstück unserer Veranstaltung waren die zwei Gruppenstunden. In der einen haben sich unsere "Neueren" mit dem Thema Entschuldigen und Vergeben beschäftigt. Schnell haben die Mädels festgestellt, dass es einer großen Stärke bedarf einander fair und liebevoll zu begegnen, doch mit Maria als Vorbild wollen wir uns der Herausforderung stellen. Und eines ist sicher: egal wie gut wir es hinbekommen uns zu entschuldigen oder anderen zu vergeben - Gott tut es immer, er liebt uns unendlich und vergibt uns alles.

In der anderen Gruppenstunde haben sich unsere "alten Häsinnen" auf ihre Marienapostelweihe vorbereiten können. Was heißt Liebesbündnis für mich? Wie ist eigentlich Schönstatt entstanden? Und wie kann ich als Apostel für Maria in die Welt hinausstrahlen? In regem Austausch sind wir dieses Fragen auf den Grund gegangen und wir sind stolz, dass drei unserer Mädels "JA!" zu ihrem Bündnis mit der Gottesmutter gesagt haben.

Herzlichen Glückwunsch an Rebecca, Andela und Jana!

Voller Dankbarkeit und Freude blicken wir auf die gemeinsame Zeit zurück und wir können klar sagen: Wir freuen uns auf nächstes Mal!

 

Februar 2022

 


 

Dieses Jahr haben sich fünf Mädchen von der MjF-Mainz auf zum Katholikentag gemacht. Nach der Anreise in Stuttgart haben wir erstmal unsere Zelte bezogen - wir haben uns nämlich kurzer Hand bei den Pfadfindern einquartiert! Danach gab es für uns noch Abendessen und einen entspannten Abend am Lagerfeuer.

Am nächsten Morgen ging es mit einem großen Gottesdienst auf dem Schlossplatz los, nach dem wir die Kirchenmeile unsicher machen wollten. Es war für uns alle sehr interessant, an den Ständen ins Gespräch zu kommen. Am Nachmittag waren wir dann bei einem Vortrag, den wir relativ blind ausgesucht hatten - es ging um Gaming... Aber auch diesen Ausflug heraus aus unserer Komfortzone haben wir wirklich genossen. Den Tag haben wir mit einem Konzert von "Könige und Priester" und einem Abendgebet mitten in der Stadt beendet.

Freitags haben wir uns das Musical "Gottesspiel" von Wilfried Röhrig angeschaut, bei dem sogar zwei von uns mitgetanzt haben. Die anschließende Andacht für den Ukrainekrieg war sehr ergreifend, denn es haben auch zwei Geflüchtete gesprochen, eine Mutter und ihre Tochter. Das nächste Highlight war eine "Silent Disco", bei der alle über Kopfhörer ihre Musik wählen und dazu tanzen konnten. Die perfekte Abrundung des Tages war das Konzert von den "Alten Bekannten", das wir sehr genießen konnten. 

Am Samstag waren wir bei einer spirituellen U-Bahnfahrt dabei und haben die Stadt Stuttgart so noch besser kennengelernt. Am Nachmittag entschieden wir uns, nach einem weiteren Besuch der Kirchenmeile, für eine Podiumsdiskussion zum Thema "weibliches Priestertum". Danach schnitzen wir Taukreuze, sonnten uns und hörten abends die Band "Jamaram", bei der wirklich gute Stimmung aufkam. Den Schluss bildete eine Abendandacht mir Anbetung von der Schönstattjugend der Diözese Rottenburg-Stuttgart. 

Nach dem Abschlussgottesdienst am nächsten Morgen traten wir auch schon wieder die Heimreise an - der KT war für uns wirklich eine besondere und schöne Zeit. Wir haben nicht nur uns, sondern auch unsere bunte Kirche besser kennengelernt, super viel gelacht, gebetet und viele bombastische Erinnerungen mit heim genommen!

 

Mai 2022

 


 

 In den Sommerferien 2021 war es endlich soweit: wir konnten uns mal wieder in Präsenz treffen. Gemeinsam mit zehn Mädels haben wir uns in das Land der Träume begeben und Lippel (Protagonist des Kinderbuchs „Lippels Traum“ von Paul Maar) auf seiner Reise begleitet. In verschiedenen Gruppenstunden haben wir uns mit Diskriminierung, Ankommen in einem neuen Umfeld und Träumen beschäftigt.

Das Buch mit seiner Rahmengeschichte hat uns aber nicht nur in unseren thematischen Einheiten begleitet, sondern auch bei Spiel- und Basteleinheiten. So wurden aus alten Konserven, wunderschöne Kerzen und aus gebrauchten Kaffeekapseln bunte Lichterketten. Bei den warmen Temperaturen, ganz wie im Orient, haben wir uns dem Bauchtanz und der Wasserschlacht gänzlich hingegeben. Weil es nachts aber kühler war, konnten wir unsere Kinder nachts zu einem Geländespiel wecken und uns auspowern. Im Anschluss gab es eine schöne Lagerfeuerrunde mit Schokobananen.

Genau wie Lippel mussten unsere Mädels verschiedene Herausforderungen in ganz Weiskirchen meistern und an den Wächtern vorbei zum Schatz gelangen. Nach der Rallye und einer kurzen Pause organisierten die Teilnehmerinnen einen bunten Abend, bei dem viel gespielt und gelacht wurde. Wir blicken voll Zufriedenheit und Freude auf eine gelungene und supertolle FeWo zurück. Das nächste Mal kann kommen!

 

August 2021